sport
Dienstag, Februar 03, 2004
 
Der Südligenbericht von Catherine Zeta-Bohlen:
Das Land, zu dem Mallorca gehört: Kein Favoritenbashing nirgends. Valencia (6:1 in Malága) und Barca (5:0) zu Hause gegen Albacete (u.a. Sviolas 50. Tor für Barca, Davids erstes) klatschten ihre Gegner weg. Beide Teams hatten nach dem Aus im Viertelfinale des Pokals diese Siege auch nötog wie ein depressiver Yuppie sein Prozac. Depor gelang dank Diego Tristan ein müdes einsnull gegen den FC Sevilla. Real (schämt euch!) schaffte bei Valladolid nach 2:0-Rückstand noch einen 3:2-Sieg, Ronaldo und der Schiri halfen dabei besonders. (Selbst dem “kicker” werden die Elfmeterentscheidungen bei Real-Spielen langsam unheimlich.) Celta zeigte unter dem neuen Trainer Antic (Barca-Fame) keinen Gruselfußball mehr, verlor aber trotzdem bei Betis nulleins. Die Überraschungsmannschaft Villareal wurde zu Hause von Espanyol geknackt, die damit Lokalrivalen Barca den Tabellenplatz verbessern. Bilbao bleibt durch ein 3:1 auf Malle auf UEFA-Cup-Kurs. Atletico Madrid hatte Glück gegen Osasuna und schaffte zu zehnt noch den Ausgleich in der Nachspielzeit. Pech für Barca, denn die bleiben auf Platz fünf knapp hinter den Hauptstädtern und einem Champions-League-Platz.
Das Land, das die Mafia erfand: Milan marschiert (zweinull in Bologna, Tore: Schewschenko, Tomasson und ein netter Schiri; das Nachholspiel gegen Siena wurde auch gewonnen). Die Roma patzte in Brescia nulleins. Trainer Capello: “Milan steckt in den Köpfen meiner Spieler.” (Anatomen schütteln hier den Kopf.) Juve brauchte nur ein Tor gegen Chievo und spielte dabei degenerierten Weltklassefußball. Lazio ließ sich von Sampdoria die Sojamargarine vom Brot nehmen (einseins). Außerdem wechselt Dejan Stankovich nun doch zu Inter. Dabei verhandelte der Serbe persönlich mit den Mailändern, weil Lazio das Angebot zu mies fand. Doch der gute Dejan wollte weg, weil er zum Sündenbock der Fans nach schlechten Leistungen wurde und machte sogar Abstriche bei seinem Gehalt, um weggehen zu können. Und das zu Inter: vom Regen in die Traufe? Wenigstens gewannen die am Sonntag gegen Siena viernull, wobei es nur südamerikanische Tore gab (2x Recoba, 2x Adriano). Und Vieri schmollt wohl. Weitere Transfers: Tabellenvorletzter Perugia holt sich 20 (!) neue, darunter Ravanelli (Chelsea-Fame), Zalayeta und Fresi (Juve-Fame). Birgit Prinz ist nicht dabei. Ancona (Letzter) holte neun frische Balltreter. WSV forever.
Frankreichs Süden: Marseille verliert bei den Dortmund-Zerhackern Sochaux. Nizza holt ‘nen einseins bei Ajaccio und Erzrivale Monaco fühlt sich beim einseins gegen den PSG vom Schiri betrogen. Davon profitiert Lyon (nur noch fünf Punkte hinter der Fürstentruppe, die einen eigenen CL-Platz bei eventueller Meisterschaft haben wollen, weil sie keine Franzosen sind – monegassischen Liga, ick hör‘ dir trapsen).
Portugal: Südlicher Flair - Ausschreitungen beim Spiel Guimaraes gegen Boavista. Nach Platzverweis für Guimarares-Torhüter Palatsy und Handgreiflichkeiten zwischen den Spielern, kam es auf den Rängen zu Stress. Nun gab’s ‘ne Krisensitzung der Liga mit der Regierung, weil Guimaraes EM-Spielort ist.
Kalifornien: Andi Herzog (Ösi-Held) wechselt in die Morrissey-Stadt L.A., zu den Galaxy.
Cantona-Spruch der Woche: “It’s fortunate most players are not like me, otherwise there would be anarchy.”