sport
Dienstag, April 12, 2005
 
Der Südligenbericht von Catherine Zeta-Bohlen:
Verdammter “el clasico”: Wir vermieden diesmal den Mob im Oscar-Wilde-Pub und zogen uns das Match in der höchstgelegensten Barca-VIP-Lounge Berlins rein. Und irgendwann musste die Verletzungsmisere bei Barca ja für Real mal Früchte tragen. Ronaldinho tapste wie ein zu fütterndes Rehkitz über den Platz, nachdem er durch eine Magen-Darm-Grippe drei Kilo verloren hatte und trotzdem spielte er gar nicht mal schlecht und erzielte einen schönen Freistoßtreffer. Nicht mal der fehlende Deco war schuld an der Pleite, denn wirkliche Schwächen offenbarten vor allem Abwehr und Angriff. Der wiedergenesene Puyol hatte nicht eine Trainingseinheit mit der Mannschaft absolvieren können und vorne reichte das Eto‘o-Tor einfach nicht aus. Wir vermuteten schon, dass die Mannschaft mit Trainer Rijkaard eine interne Wette zu laufen habe, wie lange sie denn auf dem Platz stehen können, ohne mit dem Spielen anzufangen. Denn als sie anfingen zu spielen, rollte der Barca-Zug auch schön durchs Bernabeú-Stadion und der Ball wurde schön in den eigenen Reihen gehalten. Aber da gab’s leider noch Gravesen und vor allem Torhüter Casillas auf seiten Reals, die soviel kaputtmachten. Und jetzt werden sich die weißen Widerlinge das Maul zerreißen und vom Titel tönen. Zu allem Überfluss hat sich Eto’o auch noch verletzt und Puyol ist für den nächsten Spieltag gesperrt. Aber das Madrider Altenheim wäre wirklich das letzte, das den Titel verdient. Noch führt Barca mit sechs Punkten und nun müssen notfalls die Bibeln und Knarren rausgeholt werden, um diesen Vorsprung zu verteidigen. Sonst haben wir bald...
... italienische Verhältnisse: Hier passen die beiden Tabellenführer, Milan und Juve, schön auf, dass keiner von beiden davonzieht. Punktgleichheit über alles! Dabei gab es am Wochenende eine riesige Sensation: im Spiel Florenz gegen Juve vielen sechs Tore (klingt unglaubwürdig oder nach Elfmeterschießen, war aber so). Die von Trainer Capello viel beschworene “Juve-DNA” konnte dreimal eine Führung Florenz‘ egalisieren. Da ließ sich Milan gegen Brescia natürlich auch nicht lumpen und schlurfte nach dem Champions-League-Spiel gegen Inter müde und uninspiriert über den Platz. Rui Costa erzielte ein Traumtor und Brescia durfte dann selbstverständlich noch ausgleichen. Da Milan einen Gegentreffer weniger als Juve hat, sind die Rossonieri weiterhin Tabellenführer, knapp und sehr italienisch. Inter reichte bei Bologna eine tolle Aktion von Andy van der Meyde, der in der dritten Minute schön für Cruz zum 1:0 auflegte. Zum Rückspiel in der Champions League gegen Milan soll Adriano wieder fit sein. Lazio-Livorno 3:1, Udinese-AS Rom 3:3. Übrigens hat der AS Rom eine Sportpsychologin für das Team engagiert. Rom soll ja wieder eine fußballerische Macht werden und dafür wird man sich vielleicht auf alte Stärken rückbesinnen und das S.P.Q.R. (Senatus Populusque Romanus) als Mantra chanten.