sport
Donnerstag, Februar 17, 2005
 
Der Südligenbericht von Catherine Zeta-Bohlen:
Apokalyptische Zeichen in Madrid: Zurück aus Frankreichs Süden hat sich der Alkoholpegel wieder auf null gesenkt, so wie sich das gehört, da kommt nach dem letzten, furchtbaren Wochenende freudige Kunde aus dem gelobten Land des Offensivfußballs. Barca, mit’nem flotten 4:1 in Saragossa, hatte bis in den späten Sonntagabend hinein den alten Sieben-Punkte-Abstand zu Real wiederhergestellt. (Dabei wurde Eto'o wieder mal von den gegnerischen Fans mit affenähnlichen Geräuschen bedacht, er aber zeigte Humor trotz dieser Scheiße und jubelte nach seinem Tor in Affenmanier, wobei ihm Deco half.) Die Weißen aus der Hauptstadt des brennenden Hochhauses lagen bis zur 75. Minute schön bei Osasuna zurück (nach einem tollen Tor des Kameruners Webo). Dabei zeigten die Realos mal wieder dolle Schwächen im Offensivspiel, doch zwei Standards halfen, Owen und Helguera (einer der wenigen sympathischen Madrilenen, wahrscheinlich, weil der mal im Urlaub von Barca-Fans verhauen wurde) trafen. Und dann gab es noch einen Sack voll hochkarätiger Spiele: ideenloses Valencia verliert zu Hause gegen Depor 2:1(die Clubführung wird nun wohl Trainer Ranieri entlassen, trotz hoher Abfindung, denn das Nichterreichen eines Champions-League-Platzes wäre noch teurer), Villarreal verpasste beim direkten Konkurrenten FC Sevilla den Sprung auf einen Champions-League-Platz mit 1:2. Und dann gab’s ja noch das Spiel zweier Teams, die auch weiter nach oben wollen: Bilbao empfing Betis Sevilla und für einige spanische Zeitungen war das das Spiel des Jahres. Beide Mannschaften fragten sich nämlich: Wozu viel Kraft beim Verteidigen vergeuden, wenn man immer noch ein Tor nachlegen kann? 4:4 endete die Sache (Bilbao drehte einen 3:0-Rückstand in ein 4:3 und musste dann doch noch den Ausgleich hinnehmen) in der “Kathedrale” zu Bilbao, wo es in dieser Saison schon einige solcher Spiele gab. Ein heißes Pflaster, wie die Mediziner und Pflegefachkräfte sagen.
Spielfreude in Milano: Ein ganz besonders spannendes Spiel gab’s im San Siro, als Inter auf den AS Rom traf, zwischen Mihajlovic und Adriano. Die beiden wollten gerne einen Freistoß treten und zockten um die Entscheidung mit Schnick-Schnack-Schnuck (auch bekannt als Schere-Stein-Papier). Dummerweise gewann Adriano (sein Brunnen schlug Mihajlovics Schere), denn Mihajlovic hatte seinen Freistoß-Tag und entschied die Partie mit zwei verwandelten Standards (mittlerweile 42 Freistoßtreffer für ihn, mehr als Becks vom komischen Club aus Madrid). Dadurch verwies Inter die Roma auf Rang sieben und sicherte sich selbst den dritten Platz in der Tabelle. Juve-Udinese 2:1 (Ibrahimovic trifft nach 38 Sekunden), Reggina-Milan 0:1 (Milan trifft gar nicht, dafür Reggina ins eigene Tor), Lazio-Bergamo 2:1 (Lazio im Abstiegskampf und mit 150 Mio. Steuerschulden, keine guten Karten für eine Lizenz für die nächste Saison), AC Florenz-FC Parma (erster Sieg für Trainer und Torwartlegende Dino Zoff, toller Name übrigens).
Frankreich: Unsere Mannschaften vom letzten Wochenende, Nizza und Metz, schlugen sich am Wochenende im Pokal. Nizza gewann gegen den Zweitligisten Reims, Metz verlor gegen Ligakonkurrenten Sochaux. Aus die Maus.
Wundersame Welt der Werbung: Ronaldo verkauft sein Gesicht für zwei Jahre nach Deutschland, und zwar an Siemens, die in Brasilien Handy-Marktführer sind. Ein Ronaldo-Handy soll auf den Markt kommen, das wahrscheinlich ein bisschen dicker ist als die anderen schnurlosen Telefone.