sport
Donnerstag, Dezember 25, 2003
Der Südligenbericht von Catherine Zeta-Bohlen:
Primera División: Neuigkeiten vom Tabellenletzten Espanyol Barcelona, die der gute Bekannte und Berlin-Allstar, Nic Jagger folgendermaßen kommentieren würde: dicke Eier, Weihnachtsfeier: Rivaldo (sic!) soll nach Weihnachten zurück nach Barcelona kommen, zu Espanyol. Die Barca-Anhängerschaft, mich eingenommen, ist sicherlich nicht besonders glücklich darüber, aber vielleicht schafft der brasilianische Überheld es ja, den Klassenerhalt für Espanyol zu sichern und haut zusätzlich Real noch ’nen paar Dinger rein. Dann ist auch die blau-granatrote Seele ein wenig beruhigt, denn nach dem soliden Pokalspiel in Murcia (4:0) gab’s am Sonntag nur ein einseins im Camp Nou gegen Celta Vigo, Tor von Cocu, der mit der tollen Nase. Teile des Kaders waren nach der Lokalschlacht gegen Espanyol gesperrt bzw. verletzt. Die restlichen Spieler waren scheinbar durchs Weihnachtsshopping zu sehr abgelenkt, denn: laut “Zeit” Nr. 49 ist Barcelona das “Einkaufsparadies”. Da macht es Spaß, Spielerfrau zu sein. Nach Weihnachten wird aber wieder gewonnen! So wie Real auf Malle (gibt es eigentlich eine heimschwächere Mannschaft als den RCD Mallorca?). Valencia (einsnull gegen FC Sevilla) und Depor (zweieins gegen Espanyol) bleiben oben dran. Ex-Vizemeister San Sebastian verliert zu Hause gegen Valladolid und erobert dadurch einen Abstiegsplatz. Aufsteiger Albacete nimmt den Basken von Bilbao einen Punkt ab und Villareal gewinnt bei Betis. Geht also ab wie Schmidts Katze der bezahlte Fußball in Spanien. Außerdem: Letzte Woche knackte ein junges Fräulein aus Mallorca, das jetzt in Barcelona wohnt, den Barca-Mitgliederrekord (aus dem Jahr 1986, als Maradonna dort spielte), sie wurde 108 929. Mitglied und bekam vom Vizepräsidenten ein Trikot mit allen Spielerunterschriften übergezogen. Auf dem Foto sah sie sehr glücklich aus.
Serie A: Ohne Mammon spielt’s sich besser: letztes Jahr gab’s selten Lohn bei Lazio, dafür aber ‘ne Menge Erfolg auf‘m Platz. In dieser Saison läuft’s beim AS Rom ähnlich, sogar besser: ungeschlagen, elf Siege, drei Unentschieden, Tabellenchef, die beste Roma-Torquote seit 1961 und selten Geld auf’m Konto. Ein Topspiel gab’s dieses Wochenende natürlich auch: Lazio empfing Inter (besorgte Blicke bei Rechtsextremismusexperten). Vieri brachte die Jungs aus der Lombardei in Führung, Corradi glich vor der Pause aus. Im Laufe der zweiten Halbzeit sah Inters Almeyda rot (argentinische Härte) und Zauri konnte nach sehr schöner Vorarbeit des 17jährigen Delgado die Führung erzielen, zur Freude des Prinzen Mancini auf der Lazio-Trainerbank. Milan verlor zu Hause gegen Udinese. Kaladze bekam vom Schiri die rote Karte gezeigt und Pirlo verschoss ‘nen Elfer. So wurde Oi!-Jancker noch kurz vor Schluss eingewechselt und durfte die Führung verwalten. Trezeguet rettete Juve in Lecce (Nedved hatte hohes Fieber). Beim Parma-Heimspiel gab’s nur elftausend Zuschauer, große Depression über Parma und dem Verein. Der sympathische Molkereigigant Parmalat, an den der AC Parma immer noch gebunden ist, hat ‘nen Riesenloch in der Kasse, knapp vier Milliarden Euros fehlen, obwohl diese in der letzten Bilanz noch angegeben wurden (Enron war ’nen Scheiß dagegen). Dadurch wurde das 90jährige Jubiläum des Clubs vermiest, der sich nun vom Konzern trennen will (ähnlich wie vor ‘nem knappen Jahr Lazio von dem Konzern Cirio). Inter schießt für dieses Vorhaben schonmal ‘nen bisschen Kohle zu, weil die nämlich Adriano von Parma kaufen; Vieris Schicksal bleibt vorerst ungeklärt. Abramowski übernehmen Sie. Yeah. So, und jetzt wird der Feiertag geheiligt und prompt fast zwei Wochen nicht gekickt.